Zusammenhängen und zerbrechen.

Ich male fast die ganze Nacht hindurch Kreise und Kästchen. So wie früher im Unterricht, wenn mir langweilig war. Ich habe ein festes Muster, eine einfache Regel, die aber unendliche Variations- und Kombinationsmöglichkeiten hat. Irgendwann werde ich ganz gaga. Ich kann nicht mehr klar denken: Male ich jetzt Kreise in Kästchen oder Kästchen in Kreise oder Kästchen um Kreise herum und in welcher Zeile bin ich gerade? Manchmal kann ich gar nicht mehr scharf sehen.

Ich suche – wie so oft in letzter Zeit – nach Zusammenhängen. Bögen fügen sich zu Kreisen zusammen, Kachelgrenzen verschwinden. Das Bild verändert sich, ja nachdem worauf ich mich konzentriere und aus welchem Winkel ich schaue.

Ich male ohne Eile Kreis um Kreis. Bild um Bild.

Als ich am frühen Morgen den Gekreuzigten zu den Bildern dazulege, ist es wie ein Bruch. Die einfache Schönheit des Ornaments und die Brutalität des sinnlosen Leidens. Was ist stärker? Ich suche auch hier nach Zusammenhängen.


Den Überblick verlieren. Dürfen. Ins Muster hineinfallen. Mir zuschauen. Mindswitch. Tapete. Kombinationen, die sich selbst unmöglich machen. Endlos. Fraktal. Zerbrechen. Nur ein kleines Stück. Warten.

Diese Aktion ist verwandt mit vielen anderen meiner Spiele hier. Unter anderem mit Korpus, mit Saharastaub – alles hängt mit allem zusammen, mit Puzzle-Blume mit Kreuzverhüllung, verstörend, und mit nichts erreichen müssen.


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