Lass gut sein!

Als Gott die Welt erschuf, setzte er sich am Ende eines jeden Tages auf einen Stuhl. Er tat einen tiefen Atemzug und sagte zu sich selbst:

„Lass gut sein!“

Sein Atem und sein Blick streiften über die Welt. Siehe: Es war gut.

Ich weiß nicht, ob er Espresso getrunken hat oder ein Glas Rotwein. Aber ich denke, es war eine Praline, die er sich auf der Zunge zergehen ließ.

Und am Ende tat er einen heiligen Tag lang gar nichts! Hat 24 Stunden einfach alles losgelassen.

„Lass gut sein!“

Ich glaube, er sagt das bis heute. Jeden Abend. Mal genüsslich, mal resigniert.

Manchmal schmeckt die Praline bitter. Und er ist erschöpft.

Dann sagt er es zweimal: „Lass gut sein!“

Nichts kann gut sein, solange ich es nicht gut sein lasse. Geheimnis der Schöpfung. Mein Teil der Verantwortung.

Corona stresst uns alle. Mal weniger, mal mehr.

Ich werde ein paar Minuten gut sein lassen und setze mich zu Gott auf einen Stuhl. Nehme eine und einen tiefen Atemzug – seufzend oder lachend.

Die Pandemie ist nicht vorbei. Die Abstandsregeln gelten noch.
Auch die Mails sind nicht abgearbeitet.

Aber die Füße, die lege ich hoch.

Lasse einfach diesen einen Moment lang gut sein.

Verwandt mit: ein Geheimnis.

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