Finde ein Stück Himmel.
Nimm es mit.
Im Bereich rund um St. Maria als und der Paulinenbrücke in Stuttgart sind 156 Fotos aufgehängt. Sie zeigen den puren Himmel, genau hier letzte Woche.
Kein Foto ist doppelt.
Du darfst dir ein Foto pflücken. Zum Mitnehmen. Und Behalten. Oder Verschenken. Oder Teilen. Oder Verstecken. Oder Vergessen. Oder Verlieren und irgendwann wiederfinden. Oder …
Himmel ist ganz nah am Boden. Fast unerreichbar weit oben. Offensichtlich versteckt. Auf Augenhöhe. Beim Kirchenfenster. Unter der Brücke. Zwischen dem Müll. Dort, wo die Kirche bröckelt. In der Sonne der Hauptfassade. Zwischen Plakaten von Stuttgarter Pflegekräften und Ärzten (there ist glory in prevention, Patrik Junker). Bei den Wohnungslosen, Drogenabhängigen und Kirchgängerinnen. Himmel finden drei Skater, zwei Verliebte, ein älterer Herr mit Smartphone, einer mit Gehstöcken, eine alte Dame und ihr vollbepackter Begleiter, zwei junge Touristinnen, ein Mann, der Kartons aus dem Müll sammelt, ein Kind, das ihn den Eltern zeigt. Himmel wird gepflückt, fotografiert, gepostet, gesucht, doch lieber noch mal getauscht, angeschaut und hängen gelassen. Manche lachen, manche lächeln, manche sehen ihn gar nicht. Zwei treffen mich beim Aufhängen und bedanken sich.
Ich habe ein ganz ähnliches Spiel schon 2013 in Wernau gemacht: Himmel zum Mitnehmen. Vor drei Wochen hat mir Sarah Weber erzählt, dass sie etwas Ähnliches vorhat. Da hab auch ich große Lust bekommen, es mal wieder zu spielen.
1 Kommentar
Kommentieren →Das ist ja wieder eine super tolle Idee lieber Sebastian Schmid