Playing Arts Award 2017 für „Was ist gut?“

Heute habe ich den „Playing Arts Award 2017“ verliehen bekommen. Ich freu mich total. Meine Playing-Arts-Kollegen und -Kolleginnen aus allen Teilen der Republik haben das Projekt „Was ist gut?“ ausgezeichnet.

Der Playing Arts Award wird jedes Jahr an zwei Projekte vergeben. Obwohl sich kreative Prozesse nicht wirklich vergleichend beurteilen lassen, ist er doch eine gute Möglichkeit, immer wieder neu die Kriterien dafür zu schärfen, was Playing Arts ist, denn die Gruppe der Playing Artists selbst wählt die Projekte aus, die Playing Arts in besonderer Weise verwirklichen. Und dieses Jahr haben sie sich für mein Projekt entschieden.

In meinem Spiel „Was ist gut?“ bin ich mit einer Schreibmaschine auf Menschen zugegangen und habe sie gebeten, mit ihr diese Frage  zu beantworten. Ich habe ganz viele wunderbare Antworten geschenkt bekommen, im Zeltlager, im Deutschunterricht, in der Kinderkirche, in der Fußgängerzone in Stuttgart und Esslingen, und an vielen weiteren Orten. Jetzt fühle ich mich gleich vielfach beschenkt: Die Antworten, die Mithilfe, der Award, das alles ist … so gut!

Seit ich dieses Spiel spiele verändert sich der Klang des Wortes „gut“ für mich. Gut ist gut. Gut reicht. Gut ist nicht ganz perfekt. Zu perfekt ist nicht gut. So vieles ist gut.

Gut kann man nicht allein. Gut ist auch etwas Gemeinsames. Viele Menschen haben mich begleitet, haben mich inspiriert, angeregt, herausgefordert: Angela, Christina Reich, Birgit Mattausch (die im Michaeliskloster  ganz wundervolle Antworten gesammelt hat), Mara Pfeffer (die mich mit der Schreibmaschine in den Deutschunterricht eingeladen hat), das Kinderkirchenteam, das Team des Jurefs Esslingen, Ulrike Grupp und das Tagungshausteam, Markus Scheifele, meine Kolleg*innen im BJA und Raphaela Vogel, die alle auf ihre eigene Art mitgespielt haben – und natürlich alle, die Antworten beigesteuert haben.

Der Award macht mir Mut, weiterzuspielen.

Auch Robby Höschele wurde heute mit dem Playing Arts Award ausgezeichnet. Sein Spiel mit Unschärfe (unscharfe Bilder, verschwommene Filme, verwackelte Fotos, …) hat die Perspektive und Blickweise von vielen Menschen nachhaltig verändert: Unschärfe hat einen eigenen Reiz, eine spezielle Poesie und eine Präzision des Unpräzisen. Robby spielt mit diesem Thema in verschiedenen Kontexten zu verschiedenen Gelegenheiten und auf verschiedenen Ebenen schon über zwei Jahre. Zuletzt hat er ein fünftägiges Sommeratelier dazu veranstaltet. Ohne weiteres haben 17 Menschen fünf Tage mit Unschärfe gefüllt. Schon das zeigt, wie vielschichtig und unerschöpflich dieses Thema ist.

 

Nach dem Award 2015 für „position“ ist dies mein zweiter Playing Arts Award.

Hier das Gesamte Projekt „Was ist gut?

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