Da draußen

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Irgendwo da draußen geht die Sonne auf.
Irgendwo hinter dem Nebel, und ich warte darauf,
das Licht zu sehen,
im Klaren zu gehen,
den Bäumen und Häusern und Menschen den Schleier zu nehmen.

Es scheint so sinnlos, im Irgendwo hier im Nebel zu warten.
Es ändert sich nicht.
Es bleibt: Eine Welt ohne Schatten.
Es bleibt: Ohne Richtung das Licht.

Und ich bin zwischen hier und jetzt und dort und dann,
zwischen irgendwo und irgendwann,
in einer Welt, die ich nicht verstehe und die mich nicht kennt,
in diesem weiß-trüben Hohlraum von allem getrennt.
Und alles bleibt fremd
und unerreichbar.

Es ist kalt. Es ist nass. Es ist wahr.

Aber wahr ist auch: Da ist ein Flüstern, ein leises,
und ich weiß es.
Ob ich es nun sehe oder glaube oder nicht:
Der Nebel schluckt nicht die Wahrheit, sondern nur Licht.
Die Wahrheit bleibt und die Zukunft bleibt offen.
Ich höre nicht auf, durch die Unsichtbarkeit hindurch ins Unsichtbare zu hoffen.
Ich wiederhol es immer wieder, immer wieder. Immer wieder nur das eine:

Da draußen geht die Sonne auf. Und es ist meine!

 

(Sonnenaufgang im Nebel am 08.12.15  – Danke an Lena Oberlader)