Auferstehungsgedanken von Beate Großklaus zu Bildern von „Leichenstarre“

Zu diesem Bild hat Beate Großklaus Auferstehungsgedanken formuliert. Ich finde das faszinierend, denn für mich zeigt das Bild den Toten. Sie sieht darin aber einen Jesus, der sich aus dem Tod freikämpft, herausarbeitet sich ins Leben streckt. Vielleicht ist das eines der Geheimnisse des Christentums: Beide Sichtweisen sind möglich. Oder noch besser: Beide Sichtweisen sind für sich allein genommen nicht die Wahrheit.

Und es zeigt mir noch mehr: Dass ich selbst auch nicht voll verstehe, was meine Bilder und meine Spiele zeigen. Es ist ein häufiges Missverständnis, dass Menschen davon ausgehen, ich wüsste, was ich tue, wenn ich spiele. Dass ich Zweck und Sinn schon kennen würde. Das ist nicht der Fall. Deshalb traue ich mich auch, zu erzählen, was ich in meinen Bildern und Spielen zu erkennen glaube. Damit will ich nicht sagen, was andere darin sehen sollen. Denn meist erkenne und verstehe ich auch nur einen Bruchteil.

Daher: Danke, Beate, dass du mir diese andere Perspektive eröffnet hast.


Hier ihr Text:

Mittendrin – Jesus eingespannt. Quetscht sich los aus dem zerdrückenden Tod.
Hebelt sich raus und öffnet die Arme weit zum „Geschafft!“
Wie sehen Auferstandene aus?

Verwundet. Erschüttert. Das Unmögliche erlebt. Berührt von einer ermutigenden Kraft?
Ja, genau: Ich brauche jetzt schon Auferstehung.
Es ist Zeit, G*tt: Hebel mich raus aus meiner festgezurrten Werkbank.
Ich will heut noch auferstehn. Mitten ins Lebendige.
Flüster leise: „Christus ist auferstanden.“
Ich bin auch bereit.

Text: Beate Großklaus, zu Bildern von Leichenstarre.

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