Quadrate aus Asche

Ei, Leben.
Asche, Tod.
Irgendwo dazwischen
in Zeit und Wetter
hänge ich.

Jeden Morgen in der Fastenzeit 2018 trenne ich ein Papier vom Block und betrachte das leere, weiße Blatt einige Zeit lang. Ich erwarte den Tag.
Jeden Abend mische ich aus Asche und Ei eine Farbe und male mit ihr ein dunkelbraunes Quadrat auf das Papier. Ich beschließe den Tag.
Über Nacht trocknet die Farbe. Am nächsten Morgen – bevor ich den nächsten Bogen vom Block löse – hänge ich das Quadrat an eine Wäscheleine im Garten.

(Inhaltlich verwandt mit Hexenhammer.)

 


Ein Jahr später

Ich habe die Quadrate lange in Wind und Wetter hängen lassen, sie dann aber doch irgendwann abgehängt und gestapelt im weiterhin im Freien gelassen.
Kurz vor Gründonnerstag 2019, also ziemlich genau 12 Monate nach dem Ende dieses Spiels, hab ich die Quadrate wieder entdeckt.

Leben. Sterben. Alter. Neu.