Meine Karfreitagsmeditation
Gedanken und Wortfetzen:
Umgarnen. Verwickeln. Verheddert. Die Marionette. Die Strippenzieher. Wirrwarr. Den Faden verlieren. Eine Schlinge zieht sich enger. Das Netz der Mächtigen. Die Falle. Unsichtbar. Ins Netz gehen. Verstrickt. Klebrige Fäden. Verschlungen. Gefangen. Verwirrt. Verlieren. Das Opfer einer Spinne. Fixiert. Eingesponnen. Erstickt. Eine Leiche. Eingewickelt in große Erwartungen und enge Vorstellungen.
Mein eigenes Netz an Vorstellungen und Erwartungen:
W. will a/H. will b/M. will c/S. will d/R. will e/M. will f/B. will g/A. will h/M. will i/M. will j/F. will k/U. will l/S. will m/J. will n/D. will o/B. will p/A. will q/J. will r/S. will s/N. will t/M. will u/R. will v/D. will w/H. will x/J. will y/M. will z. Ich selbst will viel zu viel. Und vieles, was ich von mir selbst will, schiebe ich auf andere. Ich bin nicht die Summe all dieser Erwartungen. Ich bin irgendwo in dieser Summe eingeschlossen.
Meine Osternachtsmeditation
Gedanken und Wortfetzen:
Der Leichnam weg! Zurück nur eine leere Hülle. Haltlose Fesseln. Die Banden des Todes leer. Hat die Spinne ihr Opfer gefressen? Oder war in dem Kokon vielleicht nie ein „Opfer“? Lebt er? Wo? Verwandelt? Was ist er? Schmetterling? Seele? Gott? Oder gerade nicht verwandelt? Sich treu geblieben: Unfassbar.
Dazu hier auch Gedanken von Birgit Mattausch.