Die Menschen freuen sich. Über Birgits Gedichte. „Bitte eines über Tulpen!“ „Schreiben Sie vom Lächeln!“ Ich sitze daneben. Kaum jemand will, dass ich ihm ein Bild male. Ich schwenke um. Anstelle von Bildern verschenke ich gute Wünsche. Die muss doch jemand haben wollen: Kostenlose gute Wünsche – ich bleibe auf ihnen sitzen. Weil ich ein Mann bin? Bin ich falsch gekleidet? Sind die Menschen satt an dem, was ich geben kann? Während ich so sitze, kommen sie nach und nach alle. Nicht die Menschen, sondern die Dämonen: Der Neid, der Selbstzweifel, die Unsicherheit, die Angst. Sie fragen mich die Frage des Marktes: Wie viel bin ich wert, wenn keiner haben will, was ich geben kann – nicht einmal geschenkt?
Ich habe mich dem ausgesetzt.
Ich sitze es aus.
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Es gibt eine ganz einfache Erklärung, was der Heilige Geist ist: Die Gabe Gottes. Er ist das, was Gott schenkt: Mut, Frieden, Weisheit, Vergebung, Leben. Der Geschmack von Whisky-Trüffel nach einem Espresso. Das Gefühl, wenn ein verspannter Muskel locker lässt. Der kurze Moment im Gespräch, wenn beide schweigen und sich verstehen. Der Heilige Geist ist, was Gott gibt. Begabung.
Und der Heilige Geist ist Gott. Weil Gott sich selbst gibt. Gott verschenkt sich. Setzt sich aus.
Um diesem Gedanken nachzuforschen, haben Birgit Mattausch und ich die Reihe „Aussetzen/Ausgesetzt“ auf Pfingsten hin fortgesetzt. Mit dem Schwerpunkt Aussetzen als Sich-Geben, Sich-Verschenken. Verschenken ist das Gegenteil von Verkaufen. Daher ist der Ort für unser Aussetzen der Markt.
Hier (nach und nach) die ganze Geschichte: aussetzen/sich verschenken.