Wer etwas bekommt, muss etwas geben.
– Gesetz des Marktes –
Wenn also zwei so dasitzen,
Gedichte und Bilder verschenken, dann
„… wollen Sie uns nur testen!“
„Wie bitte?“
„Das ist bestimmt so ein Test! Sie wollen uns nur testen!“
„Nein, nein! Wir verschenken einfach nur Bilder und Gedichte!“
Doch die Frau ist schnell weitergegangen.
Die Logik von Kaufen und Verkaufen, Geben und Nehmen, Gewinnen und Verlieren ist stark.
Aber Glück ist kein Nullsummenspiel. Oder doch? Wer haben will, muss geben.
Wer gibt, will etwas haben.
Hat die Frau uns missverstanden oder besser verstanden als wir uns selbst?
Was wollen wir hier eigentlich?
Was erwarten wir?
Wen testen wir?
Es gibt eine ganz einfache Erklärung, was der Heilige Geist ist: Die Gabe Gottes. Er ist das, was Gott schenkt: Mut, Frieden, Weisheit, Vergebung, Leben. Der Geschmack von Whisky-Trüffel nach einem Espresso. Das Gefühl, wenn ein verspannter Muskel locker lässt. Der kurze Moment im Gespräch, wenn beide schweigen und sich verstehen. Der Heilige Geist ist, was Gott gibt. Begabung.
Und der Heilige Geist ist Gott. Weil Gott sich selbst gibt. Gott verschenkt sich. Setzt sich aus.
Um diesem Gedanken nachzuforschen, haben Birgit Mattausch und ich die Reihe „Aussetzen/Ausgesetzt“ auf Pfingsten hin fortgesetzt. Mit dem Schwerpunkt Aussetzen als Sich-Geben, Sich-Verschenken. Verschenken ist das Gegenteil von Verkaufen. Daher ist der Ort für unser Aussetzen der Markt.
Hier (nach und nach) die ganze Geschichte: aussetzen/sich verschenken.