In der Kirche St. Albertus Magnus in Esslingen ist Stacheldraht so positioniert, dass im Advent die üblichen liturgischen Wege “gestört” sind. Eine Installation als Adventsimpuls zusammen mit Pfr. Markus Scheifele. Hier Bilder.
Kann hinter all dem Leid Gott stecken?
Kann das Reich Gottes existieren, wenn die Welt zusammenbricht?
Angst, Schmerz und Zweifel bilden einen Stacheldraht um das Reich Gottes. Manchmal sind sie eine unüberwindliche Wand. Sie markieren eine Grenze. Für Menschen. Weder vom Verstand her zu durchdringen, noch emotional zu überwinden. Das Reich Gottes befindet sich hinter der Stacheldraht-Grenze aus Leid. Die Frage nach Kummer und Leid wird nicht beantwortet. Im Gegenteil!
Dieses Gleichnis-Bild stellt die Frage ganz massiv, warum Gott das Leid zulässt, warum er sich hinter einer Stacheldraht-Grenze befindet. Aber gleichzeitig ändert es den Blick: Das Leid ist nicht das Letzte.
HINTER diesem Stacheldraht beginnt ein neues Herrschaftsgebiet. Das menschliche Leid ist nicht der Beweis, dass Gottes Reich nicht existieren kann, es ist der Beweis, dass wir uns im Grenzgebiet befinden. Und es ist der Beweis, dass wir aus eigener Kraft die Grenze zum „Jenseits hinter dem Leid“ nicht überwinden können. Was bleibt? Sehnsucht nach einem Ort hinter dem Leid.
(M. Scheifele / S. Schmid)
Impuls
es ist da
es ist schon
es ist mitten unter uns
doch noch nicht
immer noch ausbaufähig
nicht erreichbar
es lässt sich finden
lässt sich anblicken
im Hier und Jetzt
doch in der Ferne
das Mehr
verschwommen und weit weg
eine Grenze,
schmal und voller Hindernisse
eine Grenze,
durchlässig für die Hoffnung
eine Grenze,
die zugleich Sehnsucht ist
es ist da
es ist schon
und doch noch nicht
(M. Scheifele)
Zu den Projekten: reich gottes und Advent.