15.12.2015
Ich habe einige Tage lang alle schlechten Nachrichten aus der Zeitung gerissen und daraus neues Papier geschöpft. Da hinein hab ich Türen geschnitten. Jetzt schweben die Türen und die schlechten Nachrichten im Raum, wirken zerbrechlich, werfen Schatten und lassen Licht durch. Meine Art mich mit Advent zu beschäftigen, mit Türchen, Toren und „reiß den Himmel auf“. Mit der Hoffnung, dass einer kommt und einfach durch die bad news hindurchgeht.
24.12.2015
Gestern und heute hab ich weitere Papiere aus schlechten Nachrichten (und Türen durch sie hindurch!) in und unter dem Christbaum positioniert. Die Papiere werden zur Krippe. Ich finde, das ist der richtige Schmuck für den Baum und der richtige Ort für die Nachrichten. Wenn wir feiern, dass Gott Mensch wurde, dann durch die schlechten Nachrichten hindurch, nicht über sie hinweg.
31.12.2015
Jahresrückblick
durch wie viele Türen bin ich gegangen
und durch wie viele nicht
wie viele Türen musste ich suchen
wie viele habe ich bis heute nicht gefunden
wie viele Türen waren plötzlich da
als hätten sie mich gesucht
und wie viele musste ich erst mühsam schneiden
in die Wände eines Labyrinths aus schlechten Nachrichten
wie viele Türen habe ich lieber verschlossen gelassen
aus Angst
hätte ich sie öffnen sollen?
durch wie viele Türen habe ich mich selbst verlassen
und auf der anderen Seite gefunden
bei dir
Die Türen waren auch in der von Chris Goy initiierten Ausstellung „lovely doors“ in Bruchköbel zu sehen.