Im Johannes-Evangelium wird zweimal betont, dass Maria sich umdreht, bevor sie begreifen kann, dass es der auferstandene Jesus ist, der mit ihr redet. Sie hielt ihn für den Gärtner. Dieses Umdrehen erinnert Birgit Mattausch und mich an das Winden einer Puppe kurz vor dem Schlüpfen. Sie drückt es so aus:
Hinter der Tränengrenze beginnt eine neue Welt
Der Weißdorn blüht schon
Die Birkenblätter entrollen sich.
Die Gräber werden grün.
Das ist der Morgen.
Ein Morgen wie keiner zuvor.
Maria!
Einer ruft uns beim Namen.
Meint mich und dich.
Wir drehen uns um und um
Mit angehaltenem Atem
Mit klopfendem Herzen
Um und um
Drehen uns heraus aus unserer Verpuppung
Heraus aus unsrer Verkrümmung
Aus unserer Angst
Maria!
Der Himmel so zart wie Schmetterlingsflügel.
Der Morgen so zerbrechlich wie dein Herz.
Wir drehen uns um und um
Rabbuni! Meister!
Meister mit den Gärtnerhänden
Ging durch Hölle und Tod
Ging bis ans Ende von allem.
Drehte sich um und um
Was weinst du?
Wen suchst du?
Rabbuni.
Unterm Weißdorn
Unter der Birke
Haben wir noch kein Wort für das Leben.
Nur Atem.
Nur Bild.
Nur:
Ich habe den Herrn gesehen. Und das hat er zu mir gesagt