Grenzen 5

Vier Fragen

Vier Bilder der Dasht-e Lut Wüste, dem heißesten Punkt der Erde. Die Bilder sind nahezu unbearbeitet. Nur vier Fragen wurden hinzugefügt. Während der letzten Monate habe ich hunderte von Fragen über Grenzen gesammelt. Diese vier finde ich am besten, weil sie mein momentanes Leben widerspiegeln: Wo endet die Menschlichkeit? Was ist zwischen uns? Wo beginnt Heimat? Leben Grenzen?

Diese vier Fragen sind sehr einfache Medien, aber sie sind stark genug das Bild der Erde zu verändern.

Das Kunstwerk spielt mit der ästhetischen und inhaltlichen Spannung zwischen diesen Fragen und den Satellitenbildern. Einerseits sieht man die Welt von weit weg, von außerhalb, (hoch-)technisch und klar, andererseits spielt sich das Leben auf der Oberfläche ab, persönlich, privat, handgemacht und voller Fragen. Die überschrittene Grenze ist die Linie zwischen weit entfernt und sehr nahe, zwischen Überblick und Frage, zwischen allem und mir, zwischen objektiv und subjektiv. Unter der Perspektive der vier Fragen hat jedes Bild ein anderes Gewicht und eine eigene Geschichte zu erzählen – sie sind unterschiedlich, auch wenn sie dasselbe zeigen. Andererseits zeigen sie vier unterschiedliche Perspektiven ein und derselben Welt.

Die Fragen können auch als zusammenhängender Text gelesen werden. Verschiedene Reihenfolgen sind möglich. Die letzte Frage ist doppeldeutig: Leben Grenzen? Beziehungsweise: Leben. Grenzen. So als würde letztlich festgestellt: Das ist das Leben. Das sind die Grenzen. Das Leben sind die Grenzen.

 

 

four questions

Four pictures of the Dasht-e Lut desert, the hottest point on earth. The images are almost unmodified. Only four questions were added. I selected hundreds of questions about borders over the last months and these four are my favorites, because they reflect my live at the moment: Where does humanity end? What is between us? Where does home begin? Do borders life?

These questions are very simple mediums, but they are strong enough to change the images of the earth.

This artwork plays with the aesthetic and thematic tension between these questions and the satellite images. On one side the world is seen from far away, from outside, (high-)technically and clearly, on the other side live happens on the surface, personally, privately, handmade and full of questions. The transcended border is this line between far away and very close, between overview and question, between everything and me, between objective and subjective. Under the perspective of the four questions each picture has another importance and an own story to tell – they are different although they show the same. On the other side they show four different perspectives of one and the same world.

The questions can also been red as one text. Different orders are possible. In German the last question is ambiguous. It is either a question: Do borders life? (Will they change? Will they grow?) Or it can be seen as two nouns: Live. Borders. (As if to detect ultimately: This is live. These are borders. Live are borders.)

 

Zum Gesamtprojekt Grenzen.