Eine Blume für Abu Ward

In Aleppo gab es einen Gärtner, der dem Krieg zum Trotz Blumen auf Verkehrsinseln pflanzte. Die Leute nannten ihn Abu Ward, „Vater der Blumen“ und sie verstanden, was er tat: „Einen Kreisel zu verschönern gibt dem Leben einen Sinn. So sehen wir nicht nur Zerstörung, sondern auch Aufbau.“
Ich wusste nicht, dass mitten im Terror jemand so ganz ähnlich dachte, wie ich in meiner Aktion „zum Trotz„. Erst gestern habe ich von ihm erfahren, nachdem er von Bombensplittern getroffen und in seinem Garten getötet wurde. Ihm widme ich meine nächste Blume im Schlagloch: „Das Wesen der Welt zeigt sich in einer Blume!“ (Abu Ward 2016)

Eine Kurzreportage (2:36 min): Der letzte Gärtner von Aleppo.

Bilder meiner Blumenaktion.

 

2 Kommentare

Bei der Suche nach den richtigen Sorten stieß ich unter anderem auf die ›Ghislaine de Féligonde‹, die inzweischen an meiner Weinlaube wächst. (…) Der Legende nach verdankt sie ihren Namen einer jungen Frau, die ihren schwer verwundeten Mann so sehr liebte, dass sie den Mut aufbrachte, ihn unter Lebensgefahr zwischen den feindlichen Fronten herauszuholen. Ob diese Geschichte nun stimmt oder nicht, sicher ist, dass der Züchter Turbat dies Rose 1916 auf der Rosenschau in Bagatelle vorstellte. Für mich hat die Tatsache, dass es Menschen gibt, die sich mitten in einem Weltkrieg mit Leib und Seele der Rosenzucht hingeben, die dem Wüten der Waffen einen Duft und dem Irrsinn der Macht eine Farbe entgegenhalten, etwas zutiefst Ermutigendes. Solange Menschen Rosen züchten, muss man die Hoffnung auf eine bessere Welt nicht aufgeben. (Doris Bewernitz: Wo die Seele aufblüht.)

Danke für den Hinweis auf die berührende Kurzdokumentation!

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