aussetzen/verschenken 11

Ausgesetzt. Not under control.
Bevor ich in den Zug steige, setze ich die letzten 3 Gedichte aus.
Ich klebe sie an die Rückseite einer stillgelegten Telefonzelle auf dem Bahnsteig. Dann kommt Security. 
Ich gehe rasch davon. Ohne ein Foto. Verborgen in der Menge der Wartenden.
Ich  werde nie erfahren, was aus meinen eilig hingekritzelten Wörtern  geworden ist. Landeten sie gleich im Müll? Fielen sie in die Gleise? Was wird aus ihnen, wenn keiner sie will?
Ein Wort war Wolf. Ein anderes Traum.
Mehr weiß ich nicht mehr.
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Es gibt eine ganz einfache Erklärung, was der Heilige Geist ist: Die Gabe Gottes. Er ist das, was Gott schenkt: Mut, Frieden, Weisheit, Vergebung, Leben. Der Geschmack von Whisky-Trüffel nach einem Espresso. Das Gefühl, wenn ein verspannter Muskel locker lässt. Der kurze Moment im Gespräch, wenn beide schweigen und sich verstehen. Der Heilige Geist ist, was Gott gibt. Begabung.
Und der Heilige Geist ist Gott. Weil Gott sich selbst gibt. Gott verschenkt sich. Setzt sich aus. 
Um diesem Gedanken nachzuforschen, haben Birgit Mattausch und ich die Reihe „Aussetzen/Ausgesetzt“ auf Pfingsten hin fortgesetzt. Mit dem Schwerpunkt Aussetzen als Sich-Geben, Sich-Verschenken. Verschenken ist das Gegenteil von Verkaufen. Daher ist der Ort  für unser Aussetzen der Markt.

Hier (nach und nach) die ganze Geschichte: aussetzen/sich verschenken.